Überblick

Wenn man eine DVB Hardware erwirbt, gehört dazu im Allgemeinen auch eine Anwendung, die es schwerpunktmässig erlaubt, am Computer Fernsehen zu schauen oder Radio zu hören. Natürlich wird das Aufzeichnen von DVB Ausstrahlungen auch unterstützt, jedoch immer mit der Anwendung im Zentrum des Geschehens. Das soll heissen, dass für eine Aufzeichnung oft die DVB Anwendung interaktiv gestartet sein muss. Obwohl dies auch automatisch etwa über den Windows Task Scheduler geschehen kann, sind damit oft einige Einschränkungen im Betrieb verbunden.

Bei vielen alternativen Anwendungen - ob frei erhältlich oder kostenpflichtig - verhält es sich letztlich genauso, wenn auch die konkrete Implementierung variieren kann. Inzwischen gibt es aber auch einige DVB Anwendungen wie den DVBViewer oder ArgusTV, die ähnlich wie der VCR.NET Recording Service eine Aufzeichnung im Hintergrund anbieten - auch hier gibt es verschiedene Varianten in der Implementierung.

Anders als die meisten anderen DVB Anwendungen kümmert sich der VCR.NET Recording Service gar nicht um das Anschauen von DVB Ausstrahlungen. Sein einziges Ziel ist es, Aufzeichnungen nach einem vorgegebenen Zeitplan im Hintergrund durchzuführen. VCR.NET macht daher in den seltensten Fällen als alleinige DVB Software auf einem Rechner Sinn - Ausnahmen sind Systeme, die quasi als reiner Videorecorder fungieren.

Der Kern des VCR.NET Recording Service ist ein Windows Dienst, der die Ausführung von Aufzeichnungen selbstständig kontrolliert. Je nach Konfiguration kann es VCR.NET gestattet sein, den Rechner nach einer Aufzeichnung in den Schlafzustand (S3 - Suspend / StandBy oder S4 - Hibernate) zu versetzen - eventuell unterstützt durch die VCR.NET Überwachung, da der VCR.NET diesen Übergang niemals macht, so lange ein Anwender am System angemeldet ist. Ein Aufwachen aus einem Schlafzustand für eine Aufzeichnung ist dem hingegen immer vorgesehen.

Der VCR.NET Recording Service hat als Windows Dienst erst einmal keine direkte Möglichkeit, mit dem Anwender zu interagieren. Der Zugriff - von der Konfiguration bis hin zur Programmierung und Überwachung von Aufzeichnungen - erfolgt grösstenteils durch Web Anwendung, die in einem Browser aufgerufen wird. Für einen ersten Eindruck habe ich einige Bilder zusammen gestellt.

Der Zugriff auf die Web Anwendung kann nicht nur vom lokalen Rechner, auf dem VCR.NET als Dienst läuft, sondern je nach Konfiguration der Firewalls auch von anderen vernetzten Rechnern erfolgen. Ein auf der Windows Autorisierung (Integrated Security / NTLM / Challenge-Response) basierender Zugriffsschutz erlaubt es, Zugriffe auf den VCR.NET Recording Service gezielt freizuschalten. Die Sicherheitskonfiguration ist dabei bewusst einfach gehalten, damit der Normalanwender VCR.NET nutzen kann, ohne sich viel um Details kümmern zu müssen.

Zusätzlich zur Web Anwendung bietet der VCR.NET auch noch eine REST basierte Schnittstelle an, gegen die Windows Anwendungen programmiert werden können. In der Installation des VCR.NET Recording Service enthalten sind TV Browser PlugIns und die VCR.NET Überwachung. Auch der DVB.NET / VCR.NET Viewer nutzt diese Schnittstelle.

Für den Betrieb werden dem VCR.NET Recording Service DVB Geräte über DVB.NET Geräteprofile zugewiesen - die Anzahl ist grundsätzlich beliebig, im Allgemeinen aber durch die Ressourcen des Rechners wie Hauptspeicher und Prozessorkapazität beschränkt. Für jede Hardware können völlig unabhängig voneinander Aufzeichnungen programmiert werden. VCR.NET erkennt für jedes Gerät automatisch überlappende Aufzeichnungen, die auf der selben DVB Quellgruppe (in etwa entsprechend der Frequenz) empfangen werden und kann diese je nach Hardware parallel aufzeichnen. Zusätzlich zu normalen Aufzeichnungen kann der VCR.NET Recording Service so konfiguriert werden, dass er periodisch eine Programmzeitschrift aktualisiert oder über einen Sendersuchlauf den oder die Senderlisten auf den neuesten Stand bringt.

Da der VCR.NET Recording Service erst einmal unsichtbar im Hintergrund läuft, empfiehlt es sich, einige Spielregeln zu beachten, um Aufzeichnungen nicht unnötig zu zerstören. Die VCR.NET Überwachung kann etwa verwendet werden, um den aktuellen Zustand eines (oder mehrerer) VCR.NET Systems zu überwachen. Wird eine laufende Aufzeichnung angezeigt, so empfiehlt es sich im Allgemeinen auf die intensive Nutzung vor allem der Festplatten aber auch des Prozessors zu verzichten.

VCR.NET ist darauf eingerichtet, auch längere Zeit unbeaufsichtigt seine Dienste zu verrichten. Einträge im Ereignisprotokoll von Windows, deren Detaillierungsgrad konfiguriert werden kann, sowie Protokolleinträge erlauben eine nachträgliche Kontrolle der durchgeführten Aufzeichnungen - neben den erstellten Aufzeichnungsdateien, versteht sich.

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