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Auslastung der Geräte

Der Zeitplaner versucht in einem ersten Schritt der Analyse separate Zeitblöcke zu finden, in denen Geräte aktiv sind und zwischen denen keine Aufzeichnungen stattfinden. In einem Zeitblock gibt es dann eine oder mehrerer Aufzeichnungen, die bei einer Auswahl an Geräte auf verschiedene Arten diesen Geräten zugeordnet werden können.

Basierend auf der für die Aufzeichnung relevante Quelle (Sender) findet eine Vorauswahl der Geräte statt:

  • Das Gerät muss in der Lage sein, die Quelle zu empfangen. Wird etwa eine DVB-S2 Quelle angefordert, so scheiden alle Geräte aus, die nur für den DVB-S Empfang geeignet sind.
  • Ist die Quelle verschlüsselt, so kommen nur Geräte in Frage, die auch zu einer Entschlüsselung in der Lage sind.
  • Die Aufzeichnung kann festlegen, dass sie nur auf bestimmten Geräten ausgeführt werden darf. Für Aufzeichnungen sollte dies die Ausnahme sein, da dadurch die freie Planung durch den Zeitplaner beeinträchtigt wird - für Aufgaben ist die Bindung an genau ein Gerät in der Praxis die Regel.

Ausgehend von der chronologischen Reihenfolge der Aufzeichnungen untersucht der Zeitplaner jede Aufzeichnung im Einzelnen und baut daraus dann mögliche Alternativen von Zuordnungen zusammen. Gibt es Alternativen, die eine vollständige Aufzeichnung erlauben, so werden alle anderen verworfen, bei denen ein verspäteter Beginn notwendig wäre - entweder wegen einer Kollision der Quellgruppen (Transponder, Frequenzen) oder aufgrund unzureichender Entschlüsselungskapazitäten.

Alle Alternativen eines Zeitblocks werden wie folgt bewertet:

  • So wenig Verlust durch verspäteten Beginn von Aufzeichnungen wie möglich. Dazu wird die am Anfang der beschnittenen Aufzeichnungen verloren gegangene Zeit einfach aufsummiert.
  • So wenig Geräte wie möglich, da dadurch eventuell Geräte frei bleiben und anderweitig etwa für einen Live Betrieb genutzt werden können. Diese Bewertung kann in ungünstigen Fällen den Anforderungen der Aufgaben entgegen laufen, da diese üblicherweise fest an einzelne Geräte gebunden sind.
  • Die abschliessende Bewertung betrachtet jedes Gerät separat, beginnend bei dem Gerät mit der höchsten Priorität. Ausgewertet wird dabei die Anzahl der Aufzeichnungen auf dem Gerät. Höhere Werte werden jeweils als besser betrachtet.

Ist ein Gerät für eine Zeit nicht in Betrieb so wird geprüft, ob in diesem Zeitraum Aufgaben durchgeführt werden sollen.

Beginnen wir mit einem einfachen Beispiel. Zwei Aufzeichnungen A1 und B1 auf unterschiedlichen Quellgruppen sollen mit zwei Geräten aufgezeichnet werden, die sich erst einmal durch ihre Priorität unterscheiden.

Es gibt in diesem Fall keine Wertung zwischen den beiden Aufzeichnungsalternativen (A1 auf Gerät 1 und B1 auf Gerät 2 und umgekehrt). Wird allerdings die Quelle von A1 so gewählt, dass eine Entschlüsselung notwendig ist, so wird A1 an das erste Geräte gebunden und damit B1 automatisch an das verbleibende zweite.

Ein ähnlicher Effekt lässt sich erreichen, wenn eine dritte Aufzeichnung B2 zur selben Quellgruppe wie B1 hinzugefügt wird. Hier schlägt nun die Bewertung bezüglich der Anzahl der Quellen zu, die dafür sorgt, dass die Alternative mit zwei Aufzeichnungen auf dem Gerät höherer Priorität bevorzugt wird.

Im nächsten Beispiel werden statt B2 zwei andere Aufzeichnung A2 (selbe Quellgruppe wie A1) und C1 ergänzt. Die Quellgruppe von C1 ist mit keiner der anderen Quellgruppen identisch und die Anfangszeit ist so gewählt, dass eine Überschneidung mit den anderen Aufzeichnungen unvermeidlich ist. Der Zeitplaner wird nun die Alternative auswählen, die den geringsten Verlust bedeutet.

Da der Zeitplaner die Auswertung der Aufzeichnungen streng nach dem Anfangszeitpunkt vornimmt, kann eine kleine Änderung zu einem überraschenden Ergebnis führen. Dazu wird die Aufzeichnung C1 ein wenig nach vorne geschoben, so dass sie vor A2 betrachtet wird.

Obwohl das zweite Gerät um 12:45 frei wird ordnet der Zeitplaner die Aufzeichnung C1 dem ersten Gerät zu und verliert so weitere 15 Minuten am Anfang der Aufzeichnung. Was ist passiert? Der wesentliche Punkt ist, dass der Zeitplaner aus Zeitgründen einmal getroffene Entscheidungen nicht mehr revidiert. Daher ergibt sich folgender Ablauf:

  • +A1: kann auf Gerät 1 oder Gerät 2 aufgezeichnet werden.
  • +B1: entweder zeichnet Gerät 1 A1 und Gerät 2 B1 auf oder umgekehrt.
  • +C1: C1 beginnt verspätet, entweder nach A1 oder nach B1. Insgesamt hat der Zeitplaner nun vier Alternativen ermittelt: C1 nach A1 auf Gerät 1 und B1 ungestört auf Gerät 2, A1/C1 auf Gerät 2 und B1 auf Gerät 1, B1/C1 auf Gerät 1 und A1 auf Gerät sowie B1/C1 auf Gerät 2 und A1 auf Gerät 1. Noch erfolgt keine Wertung, da weitere Aufzeichnung untersucht werden müssen.
  • +A2: A2 kann vollständig aufgezeichnet werden, wenn diese Aufzeichnung dem selben Gerät wie A1 zugeordnet wird, was den Zeitplaner mit A1/A2 auf Gerät 1 und B1/C2 auf Gerät 2 und umgekehrt zurück lässt.

Offensichtlich ist aber A1/A2/C1 auf einem Gerät und B1 auf dem anderen die bessere Gesamtlösung. Wieso hat sich der Zeitplaner nicht für diese Alternative entschieden? Um dies tun zu können, müsste er die getroffene Entscheidung bezüglich der C1 Zuordnung gänzlich vergessen und zuerst A2 auswerten. Dies wird in der vorliegenden Version nicht gemacht. Der einzige bekannte Ausweg wäre es, die Anfangszeit von A2 soweit nach vorne zu legen, dass sie sicher vor der von C1 liegt. Dieses Vorgehen ist aber nicht immer möglich.